Jahrestagung 2021

A:I:R:R

Künstliche Intelligenz - Interdisziplinäre Perspektiven im popkulturellen Horizont

Unter dem Begriff der „künstlichen Intelligenz“ wird im Wesentlichen das Projekt verhandelt, Operationen des menschlichen Verstandes nachzubilden und dessen Entscheidungsstrukturen und Urteilsprozesse in einem technischen Medium möglichst vollständig zu rekonstruieren und zu reduplizieren. Aber was ist mit Gefühlen, Affekten, Emotionen? Haben technische Medien eine Seele, eine Gestimmheit, vielleicht sogar „Religion“? Und welches Wirklichkeitsverständnis könnten sie selbständig entwickeln? Ist Selbständigkeit programmierbar? Was ergibt sich aus solchen Überlegungen für Theologie, Kulturhermeneutik und religiöse Bildung? Und umgekehrt: Auf welche Art und Weise können sich Religion und Theologie mit einer echten Stellungnahme in die Entwicklung von KI, AR und andere Realitätserweiterungen eintragen?

Die Tagung unternimmt den Versuch, Denkwege und Gespräche zur „künstlichen Intelligenz“ neu zu konzeptualisieren und zu kontextualisieren, auch und gerade aus theologischer Perspektive. Popkulturelle Streifzüge zum Thema und interdisziplinäre Diskussionen sollen Horizonte öffnen und weiten, um auch den Anschlussfragen nach Augmented Reality und Artificial Religion gerecht zu werden.

“AI doesn’t have to be evil to destroy humanity – if AI has a goal and humanity just happens to come in the way, it will destroy humanity as a matter of course without even thinking about it, no hard feelings.”

Viele „Expert:innen“ unserer Zeit sprechen von der menschheitsvernichtenden Gefahr durch KI. Musk geht gar von der beinah beiläufigen Vernichtung der Menschheit durch Künstliche Intelligenzen aus. Nicht zuletzt wird uns immer wieder vorgeführt, wie überlegen die KI gegenüber dem Menschen ist. Ist das der neue „Deus ex machina“? Auch die Rezeption von Künstlichen Intelligenzen in der Popkultur scheint geprägt von dystopischen Weltuntergangsszenarien.

Theologie und die Religionshermeneutik haben hier notwendigerweise einen Beitrag zu leisten und die multiperspektivische Sicht der Religion auf diese Felder in diese Prozesse einzuschreiben. Künstliche Intelligenzen sind längst im Alltagsgebrauch aller Menschen angekommen. Religion und Künstliche Intelligenz stehen zwangsläufig in einer Wechselbeziehung. Künstliche Intelligenzen als Möglichkeitsräume und Spielfelder von Religion und Theologie zu begreifen, kann den Blick auf eine AR – Artificial Religion – eröffnen, und es stellt sich die Frage, welche Potentiale für eine erweiterte Religion, im Sinne einer Realitätserweiterung, noch unerschlossen sind.


Jahrestagung 2019

A:I:R:R

Künstliche Intelligenz - Interdisziplinäre Perspektiven im popkulturellen Horizont

Unter dem Begriff der „künstlichen Intelligenz“ wird im Wesentlichen das Projekt verhandelt, Operationen des menschlichen Verstandes nachzubilden und dessen Entscheidungsstrukturen und Urteilsprozesse in einem technischen Medium möglichst vollständig zu rekonstruieren und zu reduplizieren. Aber was ist mit Gefühlen, Affekten, Emotionen? Haben technische Medien eine Seele, eine Gestimmheit, vielleicht sogar „Religion“? Und welches Wirklichkeitsverständnis könnten sie selbständig entwickeln? Ist Selbständigkeit programmierbar? Was ergibt sich aus solchen Überlegungen für Theologie, Kulturhermeneutik und religiöse Bildung? Und umgekehrt: Auf welche Art und Weise können sich Religion und Theologie mit einer echten Stellungnahme in die Entwicklung von KI, AR und andere Realitätserweiterungen eintragen?

Die Tagung unternimmt den Versuch, Denkwege und Gespräche zur „künstlichen Intelligenz“ neu zu konzeptualisieren und zu kontextualisieren, auch und gerade aus theologischer Perspektive. Popkulturelle Streifzüge zum Thema und interdisziplinäre Diskussionen sollen Horizonte öffnen und weiten, um auch den Anschlussfragen nach Augmented Reality und Artificial Religion gerecht zu werden.

“AI doesn’t have to be evil to destroy humanity – if AI has a goal and humanity just happens to come in the way, it will destroy humanity as a matter of course without even thinking about it, no hard feelings.”

Viele „Expert:innen“ unserer Zeit sprechen von der menschheitsvernichtenden Gefahr durch KI. Musk geht gar von der beinah beiläufigen Vernichtung der Menschheit durch Künstliche Intelligenzen aus. Nicht zuletzt wird uns immer wieder vorgeführt, wie überlegen die KI gegenüber dem Menschen ist. Ist das der neue „Deus ex machina“? Auch die Rezeption von Künstlichen Intelligenzen in der Popkultur scheint geprägt von dystopischen Weltuntergangsszenarien.

Theologie und die Religionshermeneutik haben hier notwendigerweise einen Beitrag zu leisten und die multiperspektivische Sicht der Religion auf diese Felder in diese Prozesse einzuschreiben. Künstliche Intelligenzen sind längst im Alltagsgebrauch aller Menschen angekommen. Religion und Künstliche Intelligenz stehen zwangsläufig in einer Wechselbeziehung. Künstliche Intelligenzen als Möglichkeitsräume und Spielfelder von Religion und Theologie zu begreifen, kann den Blick auf eine AR – Artificial Religion – eröffnen, und es stellt sich die Frage, welche Potentiale für eine erweiterte Religion, im Sinne einer Realitätserweiterung, noch unerschlossen sind.